„National, aber kaum nationalsozialistisch.“ So fasste Maria Heinke-Probst das Bild zusammen, dass sie bei ihren Studien von der Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien gewonnen hat.
„Die Deutsche Evangelische Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien 1918-48“ unter diesem Thema stand der Hauptvortrag des Treffens des Vereins der Freunde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Karls-Universität in Prag vom 5.-7. November 2010. Maria Heinke-Probst stellte dabei einige Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit vor, die in einer ungeordneten Archivkammer unter dem Dach des Synodalrates der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder begann.
Die Deutsche Evangelische Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien ging 1918 aus den deutschsprachigen Gemeinden der evangelischen Kirchen Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses der österreichischen Monarchie in Böhmen, Mähren und Schlesien hervor. In den 30 Jahren ihre Bestehens, bis sie 1948 per Dekret aufgelöst wurde, befand sich diese Kirche in einem Spannungsfeld zwischen dem Deutschen und dem eine evangelische Kirche sein zu wollen.
Der Hauptvortrag wurde durch zwei Co-Referate ergänzt: Jonathan Böhm zeichnete kurz die Lebenslinien einiger Vertreter nach, während Katharina Wohlgemut die Probleme und Herausforderungen der Kirche durch das Schicksal der ersten Vikarin Luise Zorn konkret werden ließ. Es war an diesem Samstag leider nur möglich einen kurzen Überblick über das Thema zu bekommen, der aber zu gegebener Zeit sicher noch vertieft werden kann.
Auf der Jahresversammlung des Vereins wurde anschließend Peter Morée, einer der Lehrer der Fakultät zum Präsidenten gewählt und der Vorstand durch die Wahl von Blahoslav Hájek, Branislav Dolinský und Daniel Schoen vervollständigt.
Das nächste Treffen in 2011 findet vom 4. bis 6.11.statt. Es wurde beschlossen später darüber zu beraten, ob es in Zukunft lieber Ende Februar/ Anfang März stattfinden sollte und alle Mitglieder sind aufgefordert zu diesem Thema eine Rückmeldung zu geben.
Ein unverzichtbarer Teil des Treffens war auch dieses Jahr das Essen und Feiern, wobei das gemeinsame Singen am Samstagabend für viele sicher ein Höhepunkt des sozialen Teils war.
Wir bitten alle Mitglieder noch einmal zu überprüfen, ob sie ihren Mindestbeitrag von 250, - Kč für 2010 bereits gezahlt haben. Für diesen und jede Spende auf eines der Konten des Vereins sind wir sehr dankbar (Der Verein ist in der Tschechischen Republik als gemeinnützig anerkannt): Unsere Konten sind in Tschechien: Spolek pratel ETF; No. 2720961001/5500 - Raiffeisenbank a.s. (IBAN CZ10 5500 0000 0027 209 61001 / BIC RZBCCZPP) / Deutschland: formeller Kontoinhaber: Michael Hoffmann, Kontonr. 30 52 755 066 , Blz 701 100 88 Postbank SPAR München)
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und Gästen für ein schönes Treffen und hoffen so viele wie möglich von euch vielleicht schon auf dem Kirchentag in Dresden aber spätestens im November 2011 in Prag wiederzusehen.